Legend of Zelda: Oracle of Seasons – Testbericht
Da es in der Retro-Ecke in letzter Zeit etwas ruhig geworden ist, wird es Zeit für einen neuen Testbericht, nämlich von „The Legend of Zelda: Oracle Of Seasons“. Das Spiel ist im Jahr 2001 für den Game Boy Color erschienen, wurde jedoch vor einigen Tagen, im Mai 2013, auch als Virtual Console Spiel auf dem Nintendo 3DS veröffentlicht, auf dem ich es spiele. Es kostet momentan und bis zum 20.06.2013 4,99€ im Nintendo eShop, ab dem 20. Juni kostet es dann regulär 5,99€. Ob sich der Preis lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.
Handlung
Das Spiel Zelda: Oracle of Seasons spielt in der Welt Holodrum. Der Bösewicht heißt diesmal General Onox. Er entführt die Tänzerin Din und verbannt den Tempel der Jahreszeiten, sowie den Stab der vier Jahreszeiten in eine andere Welt. Die Folge: In Holodrum spielen die Jahreszeiten verrückt und ändern sich ständig. Der uralte Maku-Baum ist zu schwach, um die Ordnung wieder herzustellen, weshalb Link,der natürlich der Auswählte ist (er trägt schließlich das Triforce-Zeichen), die Essenzen der Natur zurückbringen muss. Sie sollen dem alten Maku-Baum zu alter Stärke verhelfen.
Und so macht Link sich auf, Tempel für Tempel in alter Manier abzuklappen und die Welt zu retten – erneut.
Spielmechanik
Zelda: Oracle of Seasons ist ein typisches Zelda: Man findet nach und nach immer mehr Gegenstände, mit denen man Stellen im Spiel meistern kann, an denen man vorher nicht vorbeigekommen ist.
Doch wie die meisten anderen Zelda-Teile, gibt es eine große Besonderheit in der Spielmechanik: Das Jahreszeiten-System. Man bekommt recht früh im Spiel den Stab der vier Jahreszeiten, mit dem man, wie man sich sicher schon denken konnte, die Jahreszeiten verändern kann. Je nach Jahreszeit werden durch die Vegetation oder den Schneefall Wege frei, die vorher unpassierbar waren. Z.B. wachsen im Sommer Ranken an Felswänden hinauf, die man nur in dieser Jahreszeit besteigen kann. Im Frühjahr sprießen übrigens besondere Blumen vor Abhängen, die einen hochkatapultieren können. So sollte man jeden Abschnitt von Zelda: Oracle of Seasons stets im Blickwinkel von allen 4 Jahreszeiten betrachten, damit einem nichts entgeht.
Schwierigkeit (Kampfsystem)
Das Spiel ist nicht allzu schwierig, jedenfalls im Bezug auf die Kämpfe. Auf die meisten Gegner kann man einfach mit dem Schwert draufkloppen, andere erfordern eine bestimmte Taktik, z.B. werden manche Gegnertypen erst verwundbar, wenn man sie mit dem Bumerang betäubt. Wieder andere können nur durch Bomben verletzt werden etc..
Die Bossgegner sind normalerweise auch kein Problem. Man sollte sie zu Beginn des Kampfes eine Weile beobachten und schauen, wie sie sich bewegen und welche Attacken sie haben. Meistens wird ein Gegenstand benötigt, den man sowieso im selben Level findet. Man findet im 5. Tempel beispielsweise einen Magnethandschuh. Diesen muss man im Bosskampf des selben Tempels benutzen, um den Endboss mit einer großen Morgensternkugel zu treffen.
In den letzten 2 Tempeln wird der Schwierigkeitsgrad allerdings meiner Meinung nach drastisch erhöht: Es gibt recht schwierige Sprungpassagen, während der man mit Feuerbällen bespuckt wird und riesige mit Stacheln besetzte Eisenrollen durch den Raum kullern. Nicht zu vergessen: Während all dieser Passagen besteht der Boden aus Eis, weswegen man umher schlittert. Der letzte Boss ist übrigens auch nicht ganz einfach.
Schwierigkeit (Rätsel)
Was etwas schwieriger an Zelda: Oracle of Seasons ist, sind die Rätsel. Man trifft immer wieder auf Stellen im Spiel, an denen man nicht weiterkommt. Aber: Irgendwann im Laufe des Spiels erhält man Gegenstände, mit denen man diese Stellen meistern kann. Es ist fast unmöglich sich alle Stellen zu merken, an denen man nicht weiterkam. Ein gutes Gedächtnis ist also von Nöten.
Des Weiteren sollte man in Zelda: Oracle of Seasons gut kombinieren können. Es wird einem nicht gesagt, welche Gegenstände man für welche Situation benutzen kann. Hier gilt: Learning by Doing.
Mir persönlich macht das nichts aus. Ich kenne die Zelda Spiele noch aus Kindheitstagen und in meinen Erinnerungen war es so, dass ich wirklich wochenlang an diesen Spielen hing. Heute bin ich vielleicht etwas intelligenter und komme daher schneller durch. Oder es ist die Erfahrung.
„Frische“ Spieler, die erst in den letzten Jahren angefangen haben zu zocken, werden ihre Probleme haben, da kaum etwas gesagt wird und man seinen Weg selbst finden muss.
Wer gar nicht mehr weiterkommt, der muss im Internet nachschauen. Ich war selbst einmal dazu gezwungen, nämlich im dritten Tempel. Was ich nicht wusste: Man kann Flaschen nicht nur werfen, sondern auch schieben.
Spieldauer
Ich habe laut Nintendo 3DS nun 16 Stunden und 14 Minuten für einen Durchgang Zelda: Oracle of Seasons gebraucht. Bis kurz vor Ende habe ich immer alles selbst versucht herauszufinden, weswegen ich des öfteren ewig durch die Wildnis gestapft bin, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich hin musste.
Gegen Ende wurde ich allerdings schwach und habe öfter mal in der Hilfe nachgeschaut, da ich keine Lust mehr hatte groß zu suchen. Dabei waren die Probleme meist nur Kleinigkeiten, die ich übersehen hatte oder sie waren so abgedreht, dass ich nie selbst drauf gekommen wäre.
Ein Gelegenheitsspieler, der das Spiel ohne Hilfe durchspielt, würde also sicherlich noch die ein oder andere Stunde länger brauchen. Oder was eher der Fall wäre: Er würde abbrechen und das Spiel liegen lassen.
Legend of Zelda: Oracle of Ages
Zelda: Oracle of Ages und Zelda: Oracle of Seasons sind parallel erschienen. Wenn man eins der Spiele durchgespielt hat, kann man den Spielstand auf das andere Spiel übertragen, weshalb man wohl mit einzigartigen Gegenständen beginnt und ganz am Ende einen neuen Boss bekämpfen darf.
Ich habe es noch nicht ausprobiert, werde aber berichten, wenn es soweit ist.
Fazit: Zelda: Oracle of Seasons
The Legend of Zelda: Oracle of Seasons sollte laut einer Rezension, die ich auf Amazon las, das beste Game Boy Color Spiel überhaupt sein. Ich wurde nicht enttäuscht. Ich finde es deutlich besser als Link’s Awakening, das ich als Kind gespielt habe, auch wenn es lange her ist.
Das Gameplay ist nahezu perfekt, die Rätsel nicht zu schwer und die Story geht gut und flüssig voran. Auch die Schwierigkeit steigert sich nur langsam, gipfelt am Ende aber immerhin in einer Herausforderung.